…Wir bieten über 20 Jahre Berufserfahrung, gute Kundenkontakte, langfristige Aufträge, vielseitige Projekte, interdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedenen Firmen und Technikern…
Schon bald zog es mich hin zum Möbeldesign, eine Passion die mich bis heute nicht losgelassen hat und mir wunderbare Erfahrungen beschert hat: Garçon, Thing, Lea, Hallo, Spuntino, Lhotse sind verwirklichete Prototypen. Was bei den Gebäuden als Silhouette wahrgenommen wird, wird bei den Möbelstücken über deren Kantenausbildung zum Ausdruck gebracht.
Die Neunziger Jahre waren geprägt vom kontinuierlichen Wachstum und Ausbau meiner Bürostruktur, die in der so wunderbar heimeligen Hofburggasse Nr. 15 untergebracht war – in denselben Räumlichkeiten hatte ich nämlich bis zum 17. Lebensjahr gewohnt.
Arbeit gab es damals jede Menge, zeitweise betreute ich 8 bis 10 Baustellen gleichzeitig. Die ersten baulichen Erfahrungen machte ich mit Sanierungen von Altbauten (z.B. Hinterhaus Schondorf in Bruneck) bzw. mit Dachgeschoßausbauten (z.B. Wohnhaus Thaler Brixen/Kranebitt, Wohnhaus Kaser Brixen/Kinderdorf). Besonders für die Wohnung von Elisabeth und Christoph Thaler bekam und bekomme ich immer wieder viel Anerkennung und Lob.
Wohnhaus „Thaler“ Wohnhaus „Kaser“Ein anspruchsvolles Projekt der ersten Stunde war die Sanierung des Hinterhauses „Schondorf“ in Bruneck. Hier bekam ich durch meinen langjährigen Freund Georg Schondorf die Gelegenheit, eine Önothek, eine öffentliche Bibliothek und 2 lofts gleichzeitig in einem historischen Gebäude mitten in der Altstadt in Bruneck unterzubringen.
Hinterhaus „Schondorf“ in BruneckEine wichtige Starthilfe gab mir auch mein Schwager Franz Hinteregger, dem ich die Projekte in Lüsen für die Sanierung des denkmalgeschützten Mairhofes sowie die Errichtung einer Wohnanlage „Am Kirchsteig“ zu verdanken habe.
Im Büro hatte ich fleißige Frauen, welche die technischen Unterlagen vorbereiteten: Nathalie, Karin, Annemarie, Carolin und Doris waren die Mitarbeiterinnen der ersten Jahre. Dann kam Giancarlo, ein Quereinsteiger, der gleichzeitig die Abendschule für Geometer besuchte und mir vor allem in Sachen Arbeitssicherheit kräftig unter die Arme griff. Damals nahm ich über die Sommermonate auch einige Studenten auf: Brigitte, Christine, Valerie, Manfred. Letzterer entwickelte sich über die Jahre hinweg zu einem sehr selbständigen, effizienten und loyalen Mitarbeiter. Manni blieb uns auch nach dem Studium treu und verliess das Büro in Richtung Selbständigkeit Ende 2010, nach insgesamt 13 Jahren fruchtbarer Zusammenarbeit.
Sitz Südtiroler Gemeindenverband BozenZwischendurch kam es immer wieder auch zu Kooperationen mit technischen Büros und Architektenkollegen. Eine der interessantesten Erfahrungen war der Bau der Reihenhaussiedlung „Nitz“ an der Schaldererstrasse in Vahrn, zusammen mit Benno Barth † und Walter Brida, meinem späteren Büropartner.
Den Durchführungssplan hatte seinerzeit Arch. Ralf Dejaco erstellt und er sah eine Häuserzeile vor, welche parallel zur Straße verlief. Anhand der nachfolgenden Skizze haben wir die Bauherren aber mit einer anderen Bebauungsform überzeugt: drei in Hangrichtung versetzte Doppelhäuser, jedes mit einem eigenen Zugang, einer eigenen Garage, einen eigenen Heizraum und einem eigenen Garten – die Wohnräume alle nach Süden ausgerichtet. Diese Argumente – allesamt funktioneller Natur – überzeugten schliesslich die Baugenossenschaft und bescherten uns den Planungsauftrag, ohne auf formale Details eingegangen zu sein.
Während der Planungsphase bekamen wir einen Vorgeschmack, wie unterschiedlich die Auffassungen der verschiedenen Bauherren sein können. In Bauphase wurde die Zusammenarbeit dann noch komplexer, denn da ging es um die Anwendung verschiedener Materialien und um unterschiedliche Auffassungen von Formempfinden und Farben – jeder wollte was anderes haben und rückte nicht von seinen Vorstellungen ab. Das Resultat schließlich hat gezeigt, dass der Individualismus und der Drang nach Selbstverwirklichung im Siedlungsbau massiven Einfluss haben: eine Erfahrung, der wir bis heute immer wieder gegenüberstehen müssen. Ist im Modell noch eine formale Einheit und Klarheit zu spüren, geht diese dann in Wirklichkeit oft verloren!
Eine ähnliche Erfahrung machte ich wieder einige Jahre später bei der Aufstockung und thermischen Sanierung einer Reihenhaussiedlung in der Seiserleite in Neustift. Zunächst zogen die Bauherren alle an einem Strang, im Zuge der Bauausführung ging jedoch die formale Einheit des Projektes immer mehr verloren und jeder Bauherr hielt schließlich an seinen eigenen ästhetischen Vorstellungen fest. Diese Haltung war wahrscheinlich nichts anderes als der visuelle Ausdruck der komplexen nachbarschaftlichen Beziehungen.
Reihenhaussiedlung Seiserleite / NeustiftIm Nachhinein betrachtet muss ich feststellen, dass durch den Drang der Bauherren nach größtmöglicher Individualität am architektonischen Konzept dieses Projektes sehr viel verloren gegangen ist.
Ins neue Jahrtausend hinein beschäftigte ich mich mit zwei Großprojekten, welche mir im konstruktiven und vor allem im organisatorischen Bereich sehr viel Erfahrung eingebracht haben: die Einrichtung und Ausstattung des Business Innovation Centre in der Siemensstraße in Bozen (heute TIS Innovation Park genant) und die Sanierung der Wohnanlage „Bayrischer Hof“ in der Oswald von Wolkensteinstraße in Brixen.
Beide Projekte wurden aufgrund ihres baulichen Umfanges in einzelnen Baulosen bzw. Bauabschnitten realisiert; dementsprechend mussten die Ausführungsplanung, die Ausschreibung der Arbeiten, das Bauzeitenprogramm und der bauliche Ablauf ausgelegt und abgestimmt werden. Eine große Herausforderung in Bezug auf die Zusammenarbeit mit den Fachplanern und die Einbeziehung der eigenen Mitarbeiter!
TIS Innovation ParkDie dabei gesammelten Erfahrungen konnte ich auch in kleineren Sanierungsprojekten, wie jene für Herrn Stremitzer vom Hotel Grüner Baum in Brixen, erfolgreich umsetzen. Im Hotelbau sind die Bauzeitenprogramme nämlich derart kurz geschnitten, dass in erster Linie von einer guten organisatorischen Abwicklung abhängt, um ein Projekt erfolgreich abzuschließen. Herr Stremitzer gab mir nicht nur die Gelegenheit, einen Teil seiner Strukturen graphisch zu erfassen und baulich zu valorisieren, sondern er verhalf mir auch zu wertvollen Einblicken in Sachen Selbstmanagement und Führungsstrategien.
Nicht nur die Arbeitserfahrungen haben mir viel schöne Momente beschert. Ein Highlight der besonderen Art war die Architekturreise im Jahr 2003 ins Land der aufgehenden Sonne, JAPAN – ein Geschenk meiner Eltern zum 40. Geburtstag.
Nicht allein die Berührung mit dieser fremden, einzigartigen Kultur hat mich sehr beeindruckt, es war für mich auch eine Art Wende, eine Reise in eine neue Zukunft. Damals zeichnete sich nämlich meine Entscheidung ab, nach 10 Jahren freiberuflichen „Einzelkämpfertums“ wieder eine Büropartnerschaft einzugehen.
Benno Barth mit Kamera und HutDamals lernte ich Landesbaudirektor Arch. Josef March näher kennen. Mein Zimmer teilte ich mit meinem Freund und Kollegen Benno Barth, der es allerdings viel mehr beanspruchte als ich. Die Nächte in Tokio und Osaka waren nämlich sehr kurz für mich und einige Architektenkollegen; kein Wunder, dass ich nach der Rückkehr die Auswirkungen des Jet-lag-Syndroms ausgiebig zu spüren bekam.
Ikebana, die Kunst des Blumenbindens, die Tempelanlagen, die moderne Architektur, all die neuen Eindrücke haben mir wertvolle Impulse verschafft und sogar die Möglichkeit eröffnet, die Erfahrungen in einem konkreten Projekt anzuwenden: und zwar bei der Gestaltung des showrooms der Fa. Rebus GmbH in Frangart. Die Ausstellungsbereiche artikulieren sich auf verschiedenen Ebenen und bestehen aus zueinander versetzten, „schwebenden“ Lärchenholzpodesten. Einzelne Exponate werden auf Flächen aus Rundkies mit Rillenmuster und Felssteinen – nach Vorbild der japanischen Gärten – ausgestellt. Die Wandflächen bestehen aus warmen Farbtönen (Orangerot und lehmbraun) und erhalten, durch ihre spezielle Behandlung, eine optische Tiefenwirkung.
Im November 2003 kam dann der Umzug in die neuen Büroräumlichkeiten in der Weisslahnstrasse und die Gründung des Architekturbüros brida moser architekten.
Es begann eine Zeit, welche uns vor allem im Bereich der Altbausanierung Arbeit brachte. Das historische Gebäude am Übergangsbereich zwischen Hofburgplatz und Domplatz, das Personalhaus des Hotel Grüner Baum am Eingang des Stadtteils Stufels, die Sanierung der Wohnanlage „Bayrischer Hof“ in Milland, die Sanierung und bauliche Erweiterung der Mittelschule in Klausen, die Sanierung und bauliche Erweiterung des Wohnhauses Putzer in der Spaurstrasse in Brixen sind nur einige Beispiele, welche ich an dieser Stelle zitiere.
Eine nicht ganz unerwartete, in erster Linie wohl politisch forcierte Auszeichnung war 2006 der Preis für energieeffiziente Altbausanierung, welcher dem Bauträger – das Institut für sozialen Wohnbau des Landes Südtirol – für die Sanierung der Wohnanlage in der Oswald von Wolkensteinstrasse in Milland verliehen wurde.
Eine Medien wirksame Werbung für die Legitimation der Klimahaus-Bewegung im Land!
Nach dem Masterlehrgang für Gerichtssachverständige im Jahr 2005 begann, parallel zur Bautätigkeit, auch eine intensive Gutachtertätigkeit, sowohl für die verschiedenen Aussenstellen des Landesgerichtes, als auch für Private und Firmen. Es ist dies ein sehr interessantes und spannendes Betätigungsfeld, welches Einblicke verschafft in die verschiedensten Problematiken, denen ein Techniker im Arbeitsalltag begegnen kann. Abgenommen haben in dieser Zeit leider die Innenarchitektur Projekte, welche die Bürostruktur bis dato regelmäßig ausgelastet haben. An erster Stelle ist in diesem Zusammenhang der Katholische Verband der Werktätigen (KVW) zu nennen, welcher mir das Vertrauen für die Gestaltung seiner wichtigsten Bürostrukturen im Land (Bozen (5), Brixen, Neumarkt, Sterzing, Meran und Bruneck) gab und gleichzeitig den Übername „KVW“ Architekt beschert hat.
KVW Büro Meran
KVW Büro Bruneck
KVW Büro Bozen
Eine interessante Aufgabe war auch die Gestaltung der beauty lounge MOKKA in Bruneck. Dort setzte Inhaber Peter Arnold auf hohe ästhetische Ansprüche, sowohl in der Gestaltung der Räumlichkeiten als auch in der Konzeption der publicity, wie das nachfolgende Video zeigt.
Die letzten Jahren wurden vor allem von der sogenannten „energetischen“ Sanierung geprägt. Aufgrund der steuerlichen Begünstigungen und der immer teurer werdenden Heizkosten entscheiden sich immer mehr Bauherren ihre Gebäude energetisch zu optimieren und mit hochwertigen Dämmhüllen auszustatten. Auch unser Büro hat bereits mehrere Klimahäuser realisiert.
Wohnhäuser“Lobis“,“Strobl“,“Tappeiner“, „Wunderer“, „Bodner“, „Putzer“
Mit dem Projekt zur Adaptierung des Bühlerhofs in Sarns als Waldorfschule und Kindergarten bot sich mir die Gelegenheit, einen interessanten Exkurs in die organische bzw. anthroposophische Architektur zu machen – für einen Architekten eine nicht alltägliche Materie, deren zukünftiges Potential hierzulande noch nicht absehbar ist.
Projekt „Bühlerhof“ in SarnsBeim Bau der neuen Kletterhalle „Vertikale“ in Brixen hatte ich die Ehre gleichzeitig die Rollen des Generalbauleiters und des Sicherheitskoordinators bekleiden zu dürfen. Die Aufgabe war alles andere als leicht, vor allem wenn man bedenkt, nicht selber Projektant des Gebäudes zu sein (für den Entwurf zeichnen Arch. Wolfgang Meraner und Arch. Martin Mutschlechner) und nicht auf der Basis der gewohnten technischen Unterlagenstruktur arbeiten zu können. Aber auch das sind sehr wertvolle Berufserfahrungen, die nicht nur bautechnisches Verständnis voraussetzen, sondern mehr noch Kommunikationsfähigkeiten sowie organisatorisches, soziales und psychologisches Gespür verlangen. Als besonders wertvoll erwies sich die konstruktive Zusammenarbeit mit dem gesamten Bauleitungsteam (Ing. Gottfried Graus, Faching. Martin Aricochi, Ing. Norbert Verginer mit Mitarbeiter Faching. Francesco Basciu sowie Ing. Ralf Preindl) sowie mit den an der Baustelle beschäftigten Arbeitern.
Kletterhalle „Vertikale“ Brixen – eine “ Schlechtwetter/Schönwetter Erfahrung“ mit positivem Ausgang
Bedeuten also 20 Jahre Planen und Bauen wirklich einen Mehrwert in der heutigen Zeit, welche geprägt ist von großen Unsicherheitsfaktoren, einer rasanten technologischen Entwicklung und einer Gesellschaft, welche immer mehr nach Unabhängigkeit und unbehinderter Selbstverwirklichung strebt?
Ich denke die Erfahrung allein wird nicht mehr ausreichen, um eine Antwort auf diese Frage zu finden. Der Einsatz sich ständig verbessernder Planungsinstrumente gibt Planern und Architekten die Möglichkeit, immer komplexere Bauformen zu entwickeln und als Unikate in den landschaftlichen bzw. urbanen Kontext zu stellen. Diese Entwicklung verspricht Dynamik und Bewegung in der Architekturszene, evoziert aber auch kritische Stimmen; wie die Beiträge und Stellungnahmen zur modernen regionalen Baukultur von Architekt und Publizist Andreas Gottlieb Hempel, der es immer wieder versteht, bedenkliche Entwicklungen herauszufiltern und gar manchem gewagten Projekt „reinen Wein“ einzuschenken.
Weinverkostungsraum Kellerei TerlanDas Schlimmste, was einem Architekten auf der Baustelle passieren kann ist wenn ein Bauherr oder eine Bauherrin sagt: „Das hab ich mir so nicht vorgestellt!“ Dann ist etwas in der Kommunikation zwischen beiden Seiten schief gelaufen, und in vielen Fällen wohl nicht mehr reparabel.
Mir persönlich sind solche Momente bis heute, Gott sei Dank, sehr selten widerfahren. Jeden Kunden gleichermaßen zufrieden zu stellen ist praktisch ein Ding der Unmöglichkeit, man kann aber sehr wohl daran arbeiten, unangenehme Situationen zu vermeiden. Im Laufe der Jahre haben sich auch bei mir Vorstellungen und Vorgangsweisen herauskristallisiert, welche meine Arbeitsweise entscheidend beeinflussen. Es sind:
die sorgfältige Suche nach gestalterischen Bezügen und Entwurfsmotivationen ( jedes Projekt hat seine eigene Geschichte);
die Lösung von baulichen Aufgaben für jedermann, unabhängig von dessen/deren Herkunft und sozialem Status;
die Führung eines Dialog „auf Augenhöhe“ und eine konstruktive Zusammenarbeit mit Firmen und Handwerkern;
die Zufriedenheit der Bauherren und die Bereitschaft Kompromisse einzugehen;
durch Zurückhaltung, Respekt und Transparenz Nutzen bieten.
In diesem Sinne gehe ich weiterhin meinen Weg, und es gibt noch genügend Motivationen, wie z.B. der Traum vom 1. Auftrag im Ausland… der Stuhl… die Kirche… das private Holzhaus im Grünen… die Mitwirkung am Projektmanagement wichtiger Bauvorhaben. Ich bin gespannt was die nächsten Jahre bringen werden und danke rückblickend all jenen Personen, Firmen, Vereinen, Gemeindeverwaltungen und öffentlichen Behörden, die unserem Büro das Vertrauen geschenkt haben und mir geholfen haben, in unserer Gesellschaft ein Dasein als Architekt aufzubauen.
Christian Moser, im Juni 2012
Den Architektur ist einfach ein tolles Gebiet. Mir persönlich macht sehr viel Spaß. Ich liebe es meine eigene Wohnung einzurichten. Am liebsten würde ich mal ein Praktikum in einem Innenarchitekturbüro machen.