Arztpraxis und Ayurveda Zentrum in Bozen

„Wann immer wir etwas bauen,
sind wir dem Wesen des Ortes verpflichtet,
sind dazu verpflichtet, etwas Wohltuendes hinzuzufügen.“

(Christopher Day, Architekt)

Vielen ist bereits der neue Eingangsbereich unterhalb des Rundbogens gleich neben der Antoniusapotheke am Zwölfmalgreiener Platz aufgefallen. Die Räumlichkeiten , die seit einigen Jahren leer gestanden hatten, beherbergen nun seit kurzer Zeit ein neues Zentrum für Biomedizin, welches neben den beiden bereits bestehenden Arztpraxen im Gebäude eine weitere Bereicherung im Kontext mit der Apotheke darstellt.

Ziel dieser Entwurfsaufgabe war es, die sich in einem sehr schlechten baulichen Zustand befindlichen Räumlichkeiten wieder einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Da der Bauherr Apotheker ist war es von Anfang an naheliegend, diese Nutzung im medizinischen Bereich zu suchen.

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Nach 10 Monaten Bauzeit werden nun in den generalsanierten Räumlichkeiten im Erdgeschoß komplemetärmedizinische Heilungsmethoden angeboten, im Untergeschoß ayurvedische Behandlungen und Ölmassagen. Die beiden Geschosse sind über eine neue Innentreppe verbunden, können jedoch auch über getrennte Eingänge vom Hinterhof aus erreicht werden. Straßenseitig kann das Untergeschoss außerdem auch über eine neue komfortable Liftanlage behindertengerecht erschlossen werden.

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Eingang Brennerstrasse                         Eingänge Hofseite

 

Das Innenraumkonzept wurde so ausgelegt, dass in jedem Winkel die Präsenz von Tageslicht wahrgenommen wird, und zwar durch gezielt angeordnete Oberlichtverglasungen, welche das Licht auch in fensterlose Räume bringen und gleichzeitig Durchblicke bis hin zu den Fassadenverglasungen erlauben. Vor allem im Erdgeschoss erreicht man dadurch eine optische Erweiterung des Innenraumes, ein Zusammenspiel zwischen Aussen – und Innenraum sowie eine ständig sich verändernde Atmosphäre, je nach Tages- und Jahreszeit.

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In der Ayurveda – Praxis im Untergeschoss war es eine große Herausforderung, die Innenräume so hell und freundlich wie möglich zu halten und nicht als dunkle Kellerräume wirken zu lassen. Durch eine Reihe von baulichen Eingriffen konnte eine enorme gestalterische Aufwertung sowohl für den Zugang über die Aussentreppe im Hinterhof als auch für den gesamten Eingangsbereich erzielt werden. Dort wurde die neue Eingangstür komplett verglast; an der gegenüber liegenden Seite wurde ein neuer Lüftungsschacht vorgesehen, welcher über einen zuletzt geschlossenen und nunmehr wieder geöffneten Lichtschacht belichtet wird. An bewölkten Tagen bzw. in den Abendstunden kann dieser Luftschacht nach Wunsch über eine Tageslicht ähnliche, künstliche Beleuchtung belichtet werden und bildet zusammen mit der freigelegten Natursteinwand einen raumprägenden Akzent. Für den hofseitigen Behandlungsraum wurde ein große Fensteröffnung aus der 70cm dicken Aussenwand geschnitten. Die zugeordnete, innenliegende Nasseinheit mit Dusche und Dampfbad wurde mit einer matten Ganzglaswand abgetrennt.

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Die Suche nach größtmöglicher Transparenz war die wichtigste gestalterische Massnahme, um ein angenehmes Arbeitsklima und eine wohltuende Atmosphäre für die Besucher schaffen zu können. Die vielleicht einmalige Eingangssituation mit der großen ehemaligen Bogendurchfahrt unterstreicht zusätzlich dieses Konzept.

Schnitte